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Informieren mit Timing und Mut

Während der Produktion unseres Podcast "Der Jobcast", der im Rahmen unseres P-Seminars entstehen soll, kam uns der Gedanke, dass ein Besuch bei einem echten Radiosender eine wertvolle Praxiserfahrung darstellt, die uns bei unserer weiteren Arbeit hilfreich sein könnte. Jetzt stellte sich uns nur noch die Frage wer uns die Arbeit eines Moderators oder Cutter am besten näherbringen könnte. Schnell fiel die Wahl auf das Funkhaus Würzburg, das die beiden Radiosender "Radio Gong" und "Charivari" vereint. Samuel Ricketts, ein wichtiger Bestandteil unseres Redaktionsteams, kontaktierte daraufhin das Funkhaus-Team, das sofort einer Führung für unser gesamtes Seminar zustimmte. Wir waren sehr erfreut über die positive Rückmeldung, gespannt erwarteten wir also den kommenden Mittwoch. Leider mussten wir einsehen, dass es uns nicht möglich sein würde, wie geplant mit dem Bus nach Würzburg zu fahren, da vor Glatteis in der ganzen Main-Spessart-Region gewarnt wurde. Glücklicherweise ließ sich der Termin auch um eine Woche verschieben.

Neuer Anlauf, neues Glück, sagten wir uns und trafen uns am 24.01.24 zur gemeinsamen Busfahrt nach Würzburg. Die Anfahrt verlief reibungslos. Nach einem kurzen Fußweg standen wir vor den Toren des Funkhauses in der Semmelstraße. An der Rezeption wurden wir freundlich von Johannes Keppner begrüßt, der uns sofort die Arbeit von Sandra Braak an der Rezeption vorstellte. Anschließend stellten wir unsere Schultaschen ab und ließen uns von Herrn Keppner über den historischen Werdegang der beiden Radiosender berichten. Hier konnten wir auch von unserem eigenen Podcast-Projekt erzählen. Jetzt ging es in die Marketingabteilung, das Klicken der Tastaturen und klingelnde Telefone begrüßten uns, als wir den Raum betraten. Herr Keppner erklärte uns, dass die Marketingspezialisten sich um die Werbung in den Sendungen kümmerten. Sie müssten sich überlegen, wann die Werbung der Unternehmen das gewünschte Publikum erreichen und für wie lange sie geschaltet werden solle.

In der Redaktion fühlten wir uns wie im Film, jeder Arbeitsplatz war mit persönlichen Dingen der Mitarbeiter geschmückt. Oft konnten wir auch kleine Zeitungsauschnitte und Fotos von den Interviews entdecken. Am Ende des Raums stand ein großer Tisch für den Chef vom Dienst und im Hintergrund liefen auf zwei großen Flachbildfernsehern die Nachrichten. Insgesamt machte die Redaktion auf uns einen echt vielfältigen, inspirierenden Eindruck. Eine Tür weiter lag das Büro von Frank Beyhl (Moderator). Die Wände waren geschmückt mit Platten und handsignierten Album-Covern von Künstlern, denen Radio Gong in der Anfangsphase eine Plattform für ihre Musik gab und ihnen half, den Grundstein für kommende Erfolge zu legen. Mit großem Enthusiasmus erzählte er uns von seinen Erlebnissen mit verschiedensten Künstlern, wie Taylor Swift, die er durch Radio Gong auf den Mainstream brachte. Außerdem ermutigte er uns wegen unseres Podcasts.

Wieder zurück in der Redaktion wurden wir in den Alltag eingeführt. Die einzelnen Redakteure saßen an ihren Tischen und suchten nach Informationen aus Würzburg und der Region, die wichtig für das Radio sein könnten. Keppner stellte uns den Nachrichtensprecher Christoph Schmid vor, der 10 Minuten vor jeder Stunde und halben Stunde die aktuellen News einspricht und aufnimmt, um sie dann senden lassen zu können. Außerdem stellte er uns seine Kollegen im Redaktionsteam vor. Viele davon waren im Volontariat oder hatten schon ein Praktikum bei Radio Gong gemacht. Im Anschluss zeigte Keppner uns das Aufnahmestudio von Schmid und schickte uns direkt weiter, da die Stunde fast voll war und Nachrichten aufgenommen wurden. Hinter dem Aufnahmestudio landeten wir dann im Live-Aufnahme-Studio von Radio Gong, wo uns Christof Kaufmann, einer von Keppners Kollegen begrüßte und uns erklärte, wie sein Beruf aussieht. Wir durften sogar bei einer seiner Live-Moderationen dabei sein, bei der er die Mogelpackung des Jahres präsentierte. Nachdem wir dort eine Weile unsere Fragen stellen und uns gut unterhalten konnten, war es auch schon langsam Zeit zu gehen. Auf dem Weg zurück zur Rezeption blieb Keppner vor einem Aufzug stehen und führte uns den Aufzug der Gong-Redaktion vor. Dort darf jeder Künstler ein Lied performen und Fotos mit der Redaktion machen. An der großen Pinnwand gegenüber werden dann die Polaroid Bilder aufgehängt. Zurück bei unseren Taschen gab es einen großen Applaus und ein Foto vor dem Radio Gong- und Charivari-Logo. "Informieren ist der wichtigste erste Schritt", "Timing ist alles" und "Sei mutig!": die wichtigsten Regeln des Radios. Diese konnten wir durch den Ausflug lernen und auch für unsere eigene Podcast-Produktion mitnehmen.